Eine tolle Zeit! Informationen prasseln aus den entlegensten Winkeln der Erde, zu allen Themen als News-Feed, Live-Blog oder auch nur als Nachrichtensendung oder Zeitungsartikel auf uns ein. Einige sind genervt wegen der vielen Wiederholungen. Doch, sie können froh sein, denn unser Leben wäre nicht mehr beherrschbar, gäbe es tatsächlich ständig Neuerungen/Veränderungen!
Manchmal kommt aber auch das Gefühl auf, dass das, was neuerdings berichtet wird, nicht so ganz zum Erfahrungs- und Kenntnis-Schatz passt. Wenn aber doch so viele Quellen darüber berichten, muss es wohl stimmen! Oder?
Vielleicht ist es ein guter Ansatz, selbst ein wenig zu recherchieren: kann es sein? stimmt das? wie ist es möglich?
Dank des vielfältigen Informationsangebots, lässt sich besser abschätzen, ob etwas, das seltsam erscheint, doch stimmt oder eben nicht. Suchen im Internet und Nachrechnen mit dem Taschenrechner führt zu DURCHBLICK DURCH KLICK!
Das ist eine Anregung, ausgetretene Wege zu verlassen und sich eigene Beurteilungen zu erlauben. Dazu gibt es aus sehr unterschiedlichen Bereichen Beispiele zu Wissen und Nicht-Wissen. Diese werden nach und nach erweitert:
- Effizienz-Killer bei E-Autos
- Übertragungswege bei SARS-CoV-2 – alles andere als klar!
- Plastikmüllberge an Stränden – ist das Meer nun schon voll?
Nicht-Wissen
Nicht-Wissen ist der wichtigste Bereich der Web-Site! Wer ehrlich ist, gibt zu, wie gering unser Wissen ist. Im Kontrast dazu werden wir tagtäglich von Experten mit Fakten überschüttet. Danach sei alles klar!
Wie war das mit der Ehrlichkeit?
Nur die Corona-Krise 2020 hat etwas von diesem Nicht-Wissen spüren lassen. Das Nicht-Wissen war so elementar und für den Alltag unmittelbar wichtig, dass schöne Theorien, wie sie sonst verbreitet werden, als wissenschaftliche Seifenblasen im Wochen-Rhythmus geplatzt sind. Sie hielten der Überprüfung nicht stand.
Andere Themen leiden an der faktischen Nicht-Überprüfbarkeit. Oder wären Sie bereit, jahrelang große Mengen Butter – alternativ Margarine – zu verzehren, damit man endlich feststellen kann, was weniger Krankheiten verursacht. Natürlich müssten Sie dabei auch Ihr Leben exakt so gestalten wie die anderen Teilnehmer der Studie!
Sie denken vielleicht, dass Sie sich das nicht antun müssen. Schließlich gibt es dazu Labor-Mäuse. Mit Tierexperimenten versuchen wir uns größere Sicherheit, größeres Wissen zu verschaffen.
Jetzt versetzen Sie sich bitte einmal in die Rolle eines sehr guten Pharmazeuten und haben eben ein perfektes Mittel gegen Kopfschmerzen entdeckt: Acetyl-Salicylsäure. Doch, bevor Sie das auf den Markt bringen, machen Sie viele Sicherheitstests. Beispielsweise auch an Labor-Mäusen. Ergebnis: die Mäuse bekommen Magenblutungen und sterben in großer Zahl. Pech! Jetzt gibt es doch kein Aspirin!
Sie sehen: hier hat Nicht-Wissen uns ein hilfreiches Medikament ermöglicht!
Das ist aber kein Votum für Nicht-Wissen! Es deutet aber an, wie vielschicht Nicht-Wissen sein kann!
Zum Nicht-Wissen gehören die meisten wissenschaftlichen Theorien! Denn Theorien sind Erklärungen für Zusammenhänge von unterschiedlichen Beobachtungen. Triviales Beispiel: der Hund sieht sein Herrchen und wedelt mit dem Schwanz. Theorie: der Hund freut sich. Freude ist aber ein menschliches Gefühl. Wir wissen nicht, ob dies sich auch beim Hund einstellen kann, oder ob der Hund nur gelernt hat, den Menschen zu begrüßen, bringt ihm Vorteile wie Fressen, Leckerli oder Streicheln.
Mein Vater brachte mir schmunzelnd den Spruch bei:
„Freund, sag‘ mir, was ist Theorie?
Wenn’s stimmen soll und stimmt doch nie!
Und was ist Praxis?
Frag nicht dumm: wenn’s stimmt und keiner weiß warum!“
Der wichtigste Klick findet im Kopf statt: wenn bewusst wird, wo Wissen endet und Nicht–Wissen anfängt!